Die Familie Arpel ist stolz! Das Ehepaar wohnt mit ihrem Sohn Gérard in einem modernen Einfamilienhaus in einem neugebauten Stadtteil.
Das ultramoderne Gebäude bedient sich einer klaren, formalen, funktionalen und repräsentativen Formensprache. Besonders der Garten besitzt sehr viele Reize und technische Spielereien wie unterschiedliche Wegführungen und Bodenbeläge.
Das Herzstück bildet der Brunnen mit seiner fischförmigen Wasserfontäne, der für BesucherInnen gerne eingeschaltet wird sobald es an der Türe klingelt.
Das Haus, gebaut mit den modernsten Materialien (Beton, Stahl und Glas), verfügt über außerordentliche technische Raffinessen, allerdings funktioniert es nicht immer ganz einwandfrei. Es stellt sich die Frage, ob das technische Tücken sind, ob die Arpels erst lernen müssen mit all diesen technischen Möglichkeiten umzugehen oder ob sie gar ihr Verhalten dafür verändern müssen?
Dennoch ist die Familie Arpel sehr glücklich in ihrem Zuhause und präsentiert gerne FreundInnen und NachbarInnen ihre neuen Errungenschaften.
Nur Sohn Gèrard scheint sich zu langweilen. Viel lustiger ist es mit seinen FreundInnen durch die Stadt zu laufen, Streiche zu spielen und PassantInnen zu ärgern. Gelegenheit dazu bietet sich wenn er von seinem Onkel Hulot von der Schule abgeholt wird.
Monsieur Hulot selbst wohnt in einem alten, gewachsenen Stadtteil. Seine Dachgeschosswohnung in einem alten Haus ist nur über mehrere Stiegen erreichbar, aber das hält ihn fit wie auch das Fahrradfahren.
Im Quartier herrscht gute Stimmung. Monsieur Hulot versteht sich gut mit seinen NachbarInnen und für einen kleinen Tratsch ist immer Zeit.
Während im alten Quartier alles improvisiert und mit der Zeit gewachsen ist, ist der neue Stadtteil der Arpels penibel geplant und vieles vordefiniert.
Durch Linien und Pfeile werden selbst die Bewegungen der Menschen mit Auto oder zu Fuß vorgegeben. Freilich hält sich nicht jeder strikt daran, vor allem Kinder und Hunde schaffen ihre eigenen Freiräume.
Der Film thematisiert wichtige Fragestellungen in der Architektur wie z. B. die Dualität zwischen geplanten und gewachsenen, funktionalen und verspielten Gebäuden und Stadträumen. Wie die Architektur und die Materialtität das Verhalten der NutzerInnen beeinflussen und unterschiedliche räumliche Atmosphären, haptische und akkustische Eigenschaften erzeugen.
Gesucht wird eine Neuinterpretation von diesen zwei kontrastierenden Situationen an einem konkreten Bauplatz im 3. Bezirk in Wien.